Auch heute, während den Internationalen Wochen gegen Rassismus, machen sich auch wieder hier am Rathausvorplatz Menschen aus Düren stark für Freiheit und Demokratie sowie gegen Hetze und Hass bemerkbar. Vielen Dank dafür!
Die Proteste gegen Rechtsextremismus und mögliche Pläne der AfD zur „Remigration“ gehen auch am deutschen Fußball nicht vorbei. Ein Trainer findet deutliche Worte: „Wer jetzt nicht aufsteht, der hat nichts verstanden. Es ist fünf vor zwölf“, sagte Christian Streich, Trainer des SC Freiburg kürzlich bei einer Pressekonferenz.
In Leipzig warnte auch Streichs Trainerkollege Marco Rose vor der politischen Entwicklung: „Ich glaube, dass es ganz wichtig ist, dass man gegen Dummheit und Rechtsextremismus in jeder Form aufsteht“, sagte Rose, der aus Sachsen stammt, einem der Bundesländer, in denen die AfD sehr hohe Zustimmung genießt. „Ich finde es gut, dass die Leute das auch machen, dass sie klar Flagge zeigen und auf die Straße gehen.“
Die Aussagen Streichs und Roses sind nur zwei Beispiele von Vielen dafür, wie deutlich sich der Fußball positioniert und dazu aufruft, im Wahljahr 2024 für demokratische Werte einzustehen. ,Auserdem werden in den ostdeutschen Bundesländern Sachsen, Thüringen und Brandenburg neue Landtage gewählt. Alle Umfragen deuten darauf hin, dass die AfD deutlich an Stimmen gewinnt. In Thüringen könnte sie am Ende mit Björn Höcke unter Umständen sogar den Ministerpräsidenten stellen. Höcke wird vom Verfassungsschutz, dem obersten Inlandsgeheimdienst Deutschlands, seit März 2020 als Rechtsextremist eingestuft.
Auch die Verbände, wie der DFB und die DFL, starten zur Zeit wichtige Aktionen gegen Rassismus, Gewalt und Antisemitismus.
Der DFB fordert die Fußballfamilie im ganzen Land auf, während der „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ und darüber hinaus auch im Jahr der Europameisterschaft in Deutschlande ein starkes Zeichen gegen Rassismus setzen. Fotos von Mannschaften, Fans, Funktionären oder auch Einzelpersonen, die mit gekreuzten Händen das „Aus-X-en“ des Rassismus symbolisieren. Die Bilder können dann als Zeichen in den sozialen Netzwerken geteilt werden.
Der DFL (die Deutsche Fußballiga) setzten am im Rahmen der „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ mit den 36 Proficlubs der Ersten und Zweiten Liga gemeinsam ein klares Statement gegen Rassismus und rassistische Diskriminierungen. Die Botschaft „Misch Dich ein!“ wird unter anderem in den Stadien aller Heimspielorte, bei Übertragungen von Medienpartnern und auf digitalen Kommunikationskanälen verbreitet.
Auch viele Vereine und Initiativen aus den Amateurligen setzen vermehrt wichtige Zeichen, wie z.B. durch Teilnahme an unseren Aktion „Fußballteams gegen Rechts“, bei der wir vor den Spielen mit den Schiedsrichtern, Mannschaften und unserem Banner gegen Rassismus und Gewalt ein sichtbares Zeichen dort machen, wo der Fußball stattfindet. Bisher haben über 1000 Mannschaften in ganz Deutschland teilgenommen. Zwei Schiedsrichter aus dem Kreis Düren setzen vor ihren Spielen immer dieses Zeichen und stellen fest, dass die nachfolgende Partie meist fair verläuft.
Auch die Aktion „4 Schrauben für Zivilcourage“, bei der wir allen Vereinen, auch Nicht-Fußballvereinen, ein kostenloses Schild mit der Aufschrift „Kein Platz für Rassismus und Gewalt“ zur Anbringung ans Vereinsgelände anbieten. Bisher haben über 1680 Vereine daran teilgenommen. Bei den Aktionen im Amateurbereich verlangen wir vom DFB mehr Unterstützung!
Stellt man sich einmal vor, die Pläne der Remigration würden irgendwann umgesetzt, hieße das am Beispiel des Fußballkreises Düren das mögliche Aus des Ligabetriebes, zumindest von großen Teilen. Aus den geschätzt 500 Mannschaften im Junioren- und Seniorenbereich würden nach Deportation der Spieler- und Spielerinnen mindestens geschätzt 300 Teams nicht mehr zur Verfügung stehen. Die Chance von einer wertvollen Integration wäre vertan.
Jeder, der Fußball und anderen Sportarten besucht, nehme ich hiermit ausdrücklich in die Pflicht, die Zivilcourage zu besitzen, sich bei rassistischen und menschenfeindlichen Beleidigungen einzumischen! Stopp dem Rassismus, Stopp der Gewalt!
Aus meiner Sicht kann ich nur sagen: Durch meinen jetzt 23 Jahren andauernden friedlichen Kampf gegen Extremismus und Gewalt habe ich einiges erreichen können, hauptsächlich durch Zivilcourage!
Zu meiner jetzigen Aktion „Rathäuser gegen Rassismus“: Bisher haben sieben haben mich sieben Bürgermeisterinnen und Bürgermeister in ihren Rathäuser empfangen, mein DIN A3-Schild gegen Rassismus in Empfang genommen und diese werden als Zeichen der jeweils beschlossenen Resolutionen gegen Rassismus an den Rathäusern angebracht. Einige andere Gemeinden und auch der Landrat haben Interesse und Bereitschaft signalisiert. Toll, das die Bürgermeister*innen in den Gesprächen noch weitere Ideen entwickeln!
Zum Schluss noch das wichtigste: Geht unbedingt wählen und nur demokratisch! Nur so ist unsere Demokratie zu retten! Es ist 5 vor 12!