„5 vor 12 – Zeit für Demokratie“ am 27.04.2024

  • Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
    liebe Freundinnen und Freunde,

die Gewerkschaftsbewegung ist gelebte Vielfalt. Unabhängig von Alter, sozialer oder nationaler Herkunft, geschlechtlicher Identität, Religion, Weltanschauung oder körperlich geistiger Fähigkeiten: Mitbestimmung und Tarifvertrag gelten gleichermaßen für alle.

Für uns ist Vielfalt nicht nur ein politischer Anspruch und eine Haltungsfrage:
Vielfalt heißt Freiheit.

Vielfalt heißt, dass jeder so leben kann, wie sie oder er es möchte. Vielfalt ist die Grundlage für eine Gesellschaft, in der Freiheit und Demokratie gleichberechtigt nebeneinanderstehen.

Dass wir weiterhin für eine solche Gesellschaft kämpfen müssen, erfahren wir Tag für Tag in der Auseinandersetzung mit den extremen Rechten. Mit ihren völkischen Wahnvorstellungen leugnen sie die Realität, dass Deutschland seit Jahrhunderten eine vielfältige Migrationsgesellschaft ist. Und das weiß niemand besser als wir Gewerkschaften. Denn die Wirklichkeit in den Betrieben und in den Dienststellen ist bunt und vielfältig.

Und auch wir als Gewerkschaften sind bunt und vielfältig.
Das ist kein Problem, sondern eine Stärke!

Wie wir in unserem Land diese Stärke noch viel besser nutzen können, um auch für demokratischen Fortschritt zu sorgen, das machen wir vor. Bei der Mitbestimmung darf längst jeder wählen. Egal welcher Herkunft. Egal auch, welchen Pass sie oder er hat. Wir machen Beschäftigte in Betrieben durch die Mitbestimmung zu Bürgerinnen und Bürgern dieses Landes! Daran werden wir festhalten und das ist eine der großen Integrationsleistungen der Gewerkschaften in diesem Land.

Unsere Stärke ist die Vielfalt unserer Mitglieder.

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

„Mach meinen Kumpel und meine Kumpelin nicht an!“ Das ist seit Jahrzehnten unser Motto gegen Hass und Hetze. Mit der Gelben Hand, unserem Verein für Gleichbehandlung, gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus machen wir das deutlich sichtbar.

Wir werden nicht zulassen, dass reale Probleme und Sorgen auf dem Rücken von Geflüchteten, von queeren Menschen und anderen Gruppen ausgetragen werden. „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ – zum 75. Jahrestages des Grundgesetzes besteht reichlich Anlass deutlich zu machen, dass dieser Satz für uns keine leere Formel ist, sondern eine alltägliche Handlungsmaxime. Und wir erwarten von allen demokratischen Parteien, dass sie sich von Populismus, Hetze und Rassismus distanzieren und sie nicht noch verstärken.

Denn: Selbstbestimmung ist ein Menschenrecht!

Mit unserer Kampagne zur Europawahl wollen wir deutlich machen, wie wichtig Europa für uns alle ist. Und wie wichtig es ist, dass sich möglichst viele Menschen an der Wahl beteiligen und ihre Stimme für ein demokratisches Europa abgeben – und nicht für die, die Europa und unsere Demokratie am liebsten abschaffen wollen.

Denn eines ist klar: Wenn die AfD und Konsorten von einem „Europa der souveränen Staaten“ fabulieren, dann ist das nichts anderes als Verschleierung. Worum es ihnen geht, ist eine Rückabwicklung der politischen Integration Europas, ein Rückfall in Nationalismus und Einzelstaaterei.

Wenn es nach denen ginge, sollte Deutschland am besten ganz raus aus der EU. Würden die DEXIT-Pläne der AfD Wirklichkeit, würde Deutschland tatsächlich aus der EU und der Eurozone austreten, könnte es in den nächsten 15 Jahren 10 Prozent seiner Wirtschaftsleistung verlieren. Das entspräche einen Wohlstandsverlust von 400 bis 500 Milliarden Euro jährlich. Deutschland als Exportland würde stark getroffen. Deutsche Unternehmen generieren rund 50 Prozent ihres Umsatzes innerhalb der EU. Das würde dann wegbrechen. Dadurch wären 2,2 Millionen Arbeitsplätze betroffen.

Soweit dürfen wir es auf keinen Fall kommen lassen! Es kommt bei der Europawahl auf die Stimme jeder und jeden Einzelnen von uns an!

Deshalb, liebe Kolleginnen und Kollegen,

lade ich euch alle herzlich ein mit uns den Tag der Arbeit am 1. Mai im Josef-Vosen-Park in Düren zu feiern. Lasst uns am 1. Mai in Düren ein Zeichen setzen. Ein Zeichen für ein buntes und vielfältiges Europa und ein Zeichen gegen Hass und Hetze.

Bei Hitlers brennt noch Licht

von Simon Pearce

„Bei Hitlers brennt noch Licht.

Es ist nie ganz erloschen.
Nur eine kurze ruhige Zeit
wars Fenster fest verschlossen.
Nur ab und zu, ganz schüchtern fast,
kaum hörbar ein Gewisper.
Man nahm’s kaum wahr und dachte sich:
Was soll’s, da ist noch Licht an.“

Es ist nie ganz erloschen

„Bei Hitlers brennt noch Licht.

Jetzt treten sie ans Fenster,
jetzt sieht man sie,
jetzt hört man sie.
Das sind keine Gespenster.
Ganz stolz und lautstark stehen sie da,
entzünden und krakeelen.
Und ihre Drohung ist ganz klar:
‚Wir gehen wieder wählen!‘


„Bei Hitlers brennt noch Licht.
Vernunft, wo bist du, wo?
Komm raus und hilf und schalte es aus,
sonst brennt es lichterloh.“

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