„5 vor 12 – Zeit für Demokratie“ am 18.05.2024

Rede von Lucas Eugster zum Thema: „Diskriminierung – Hass im Netz und Leben“

Sehr geehrte Mitmenschen,
Liebe Freunde und Bekannte,

Ich freue mich sehr das sie heute so zahlreich erschienen sind. Für all jene, welche mich noch nicht kennen möchte ich mich kurz vorstellen: Ich heiße Lucas, bin 16 Jahre alt und engagiere mich nun mehr seit über 1,5 Jahren in der Initiative Jugend vs. Diskriminierung, einen Zusammenschluss aus Jugendlichen, mit Unterstützung von Pädagog:innen und Politiker:innen, welcher sich gegen Diskriminierung einsetzt und das Ziel hat opfern einen Zugang zu Hilfsangeboten zu bieten und ein Bewusstsein für Diskriminierung zu schaffen. Heute bin ich hier um über das Thema: „Diskriminierung – Hass im Netz und Leben“ zu erzählen.

Sie alle, mich eingeschlossen wurden schon einmal Diskriminiert! Egal ob bewusst oder unbewusst, der aktuelle Stand ist leider: Diskriminierung ist überall! Im Netz und in der Realität! Zunächst schauen wir uns doch das reale Leben an. Von dummen Sprüchen, wie „Du Asylant, Scheiß Schwuchtel oder Zecke“ bis hin zu gewalttätigen Übergriffen, oft genug mit Todesfolge.

Diskriminierung ist gefährlich und bedrohlich! Sie beschädigt unsere mentale und teil- weise auch physische Gesundheit, sie sorgt für Depressionen, Essstörungen, Burn out´s und vielen mehr. Doch was können wir tun? Einschreiten! Ob nur ein dummer Blick wenn ihnen Diskriminierung auffällt oder ein aktives Einschreiten, es bewirkt etwas! Wir können nur etwas ändern wenn wir laut statt leise sind! Ich bitte sie inständig etwas zu tun und Diskriminierung nie stehen zu lasse, dies ist unsere menschliche Pflicht!

Nun möchte ich mich heute aber mehr mit Diskriminierung im Netz befassen, einen Thema das für viele für sie vielleicht Neuland ist, bestimmt aber hoch interessant. Bevor ich ihnen nachher ein paar Tipps und Tricks an die Hand gebe wie sie mit Diskriminierung im Netz umgehen könne, möchte ich ihnen zunächst 3 Beispiele aus 3 verschiedene „sozialen“ Medien präsentieren, welche sie hoffentlich Schocken und mahnen wie gefährlich Diskriminierung im Netz ist.
Beispiel 1, von der vor allem bei jungen Menschen beliebten und von radikal-extremen vereinnahmten Plattform TikTok: Ein übergewichtiger Mann postet Videos über seinen Alltag und seine Fortschritte im Kampf gegen eine Essstörung, an welcher er leidet. Nicht lange muss man warten, so tauchen die „Hater“ auf und machen ihn aufs übelste Runter, ganz klar eine Diskriminierung! Nach monatelanger Schikane wird es zu viel, der Mann begeht einen Selbstmordversuch, welchen er glücklicherweise überlebt und er wird Schwerverletzte in ein Krankenhaus gebracht. Mittlerweile befindet er sich in Therapie und ist auf den Weg zur Besserung.
Beispiel 2, von der oftmals genutzten App Instagram: Eine Familie mit den Down-Syndrom postet gewöhnliche Videos über ihren Alltag. Nicht lange muss man warten bis Kommentare wie zum Beispiel: „Benutzt Kondome“, „Tötet euch“ oder „Reproduzieren verboten“ erscheinen. Das alles ist ein zu großer Psychischer Stress, er endet im gemeinschaftlichen Selbstmord von: Mutter, Vater und 4 Kindern. Sie alle haben die Welt verlassen müssen, aufgrund von Diskriminierung!
Beispiel 3, von Elon Musk´s App „X“ oder besser gesagt: Twitter: Ein geistig behinderter, Dunkelhäutiger „Sonderschüler“ postet regelmäßig seine Erlebnisse im Alltag mit einer Behinderung. Natürlich konnten da die „Hater“ nicht widerstehen Hass und Hetze zu verbreiten, für den Jungen endete es in der Psychiatrie.

Ich hoffe diese Bespiel haben ihnen gezeigt, dass Diskriminierung im Netzt oftmals gefährlicher ist, als in der Realität, da sich online mehr Menschen trauen etwas zu äußern als in einer realen Konversation. Nun aber möchte ich ihnen ganz praktische Tipps mitgeben, wie sie reagieren können, falls sie in den „sozialen“ Medien unterwegs sind.
1. Natürlich, diskriminierende Videos oder Kommentare niemals Liken!
2. Bitte auch nicht kommentieren und etwas entgegen setzen, auch wenn es erstmal kurios erscheint und man sich fragen mag: Warum soll ich dem nichts entgegen setzten? Jeder Kommentar etc. Beflügelt den Algorithmus und verbreitet so diese Diskriminierung!
3. Melden sie diesen Inhalt bei den jeweiligen Plattformen, meist geht das einfach über einen Button in den Optionen. Es kann ermüdend sein, aber vielleicht vermindern sie so Diskriminierung!
4. Falls sie den Drang haben mehr zu tun: erstellen sie Rechtssichere Screenshots, auch Bildschirmfotos genannt, auf denen der diskriminierende Inhalt zu sehen ist, sowie der Name des Accounts und das Datum. Dann können sie diese bei der Polizei, auch online einreichen oder sich an Beschwerdestellen wenden, diese prüfen weitere Schritte.

    Bitte sprechen sie auch unbedingt mit ihren Kindern und Enkeln über die Gefahren im Netzt und beachten die Altersbeschränkungen der „sozialen“ Medien, sie liegen bei TikTok, Facebook, Instagram, WhatsApp und Snapchat bei 13 Jahren! YouTube liegt bei 18 Jahren, die Nutzung unter 18 Jahren ist jedoch mit Einverständnis der Erziehungsberechtigten gestattet, gleiches gilt für Spotify und Netflix!

    Ich hoffe ich konnte ihnen heute weiterhelfen und sie aufklären zum Thema Diskriminierung, eine bitte habe ich aber noch an sie: am 22. Mai ist mein Geburtstag, mein Wunsch an sie wäre: tuen sie an diesen Tag etwas gegen Diskriminierung, egal ob online oder in der Realität.

    Nun möchte ich zum Abschluss kommen und mich erst einmal für ihre Aufmerksamkeit bedanken und dafür, dass ich heute hier reden durfte. Falls sie Fragen oder Interesse zu der initiative Jugend vs. Diskriminierung haben, oder generell sie das Thema Diskriminierung interessiert, sprechen sie mich gerne jederzeit an!

    Vielen Dank, Düren!

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