Informationsbrief an unsere Mitglieder

November 2021

Liebe Mitglieder des
Dürener Bündnis gegen Rechtsextremismus,
Rassismus und Gewalt

Der Sprecherkreis möchte die Mitglieder mit diesem Informationsbrief über den Stand des Projekts: „Sinti und Roma in Düren“ informieren.

Für das Jahr 2021 hatten wir im Sinne unseres Engagements gegen rassistisches Denken und Handeln einen Schwerpunkt auf das Schicksal der Sinti und Roma gelegt. Inhalt sollte die Aufarbeitung und Aufdeckung der mörderischen Aktionen gegen die Dürener Sinti*zze während der Nazidiktatur, die Darstellung der Schwierigkeiten der Überlebenden in der Nachkriegssituation sowie die heutige Situation von Sinti und Roma sein.

Eine Projektgruppe hatte eine Ausstellung in der Annakirche unter dem Leitgedanken „Sinti und Roma, Geschichte, Kultur und ihre Spuren in Düren“, den Film: „Bis Weihnachten – vielleicht“ von R.Wirtz und M.Gier, eine Autorenlesung des historischen Romans “Taterndorf“, sowie mittelfristig die Errichtung eines Mahnmals für die in der NS-Zeit verfolgten und ermordeten Sinti aus Düren geplant.

Nach einer Reihe von vermeintlichen Missverständnissen, Falschaussagen, persönlichen Angriffen, bis hin zur Androhung einer Demonstration gegen die Ausstellung seitens einzelner Sinti aus Deutschland über Wochen hinweg, hat der Sprecherkreis Anfang November kurzfristig beschlossen, nur den Film: „Bis Weihnachten – vielleicht“ am 16.11. im Lumen ausschließlich vor geladenen Gästen zu zeigen. Der Film hinterließ bei den Zuschauern einen tiefgreifenden Eindruck. Es geht eine starke Kraft von diesem Film aus. Er regt nach unserer Einschätzung den Zuschauer an, sich wieder einmal mit dem Rassismus und NS Gewalt auseinander zu setzen. Diesen Eindruck vermittelte auch der Zeitungsbericht in der Dürener Nachrichten vom 19.11.2021 von Markus Niederhöfer.

Aus der Vielzahl der Rückmeldungen an dieser Stelle ein Kommentar:

„Ich war wirklich beeindruckt von dem Film. Er hat auf einfachste Weise die Grausamkeit dieser Zeit gezeigt – ja aus dem Innern dieser Familie eben. Ich glaube, deswegen war man auch so berührt davon, weil man das Gefühl hatte, Teil dieser Familie zu sein, so als ob sie dir das am Tisch beim Essen erzählen. Wirklich ganz große Leistung, was ihr da geschaffen habt. Ich bin extrem beeindruckt von eurer aller Leistung und extrem stolz auf euren Mut, so etwas zu machen. Auch dem Thema wegen. Ich freue mich, dass vor allem junge Leute von dem Film so angetan waren. Besonders für die junge Generation ist es wichtig, über diesen dunklen Teil unserer Geschichte gut informiert zu sein. Danke für den Film und danke, dass ich dabei sein durfte.“ Familie

Da der Film bei einigen Wettbewerben angemeldet ist bzw. werden soll, ist es notwendig, dass der „Weltpremiere-Status“ erhalten bleibt. Es ist geklärt, dass diese einzige Vorführung vom 16. November 2021 keinen Einfluss auf diesen Status hat.

Die zu 90% fertige Ausstellung, die Autorenlesung sowie unser Bemühen um ein Mahnmal haben wir auf das nächste Jahr in der Hoffnung auf eine wohlwollende Reaktion seitens der Sinti und Roma aus Deutschland und breitere Unterstützung der Dürener Sinti und Roma verschoben.

Den Film möchten wir allerdings baldmöglichst schon unseren Bündnismitgliedern in einer internen, geschlossenen Vorführung zeigen. Dazu bieten sich Gedenktage, wie z.B. der Jahrestag der Befreiung von Auschwitz am 27. Januar oder das Kriegsende am 8. Mai an.

>>> Bitte melden Sie uns für eine konkretere Planung per Mail zurück, ob Sie an der Teilnahme an einer internen, geschlossenen Vorführung des Films „Bis Weihnachten – vielleicht“ interessiert sind. <<<

Wir bedauern außerordentlich, dass wir Sie nur nachträglich über die Filmvorführung informieren können, um wenigstens die Filmpremiere nicht gefährdet zu haben.

Zuletzt wünschen wir Ihnen einen guten Jahresabschluss 2021, ein erfolgreiches neues Jahr und bleiben Sie gesund.

Ihr Sprecherkreis des
Dürener Bündnis gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Gewalt

Saffed Akkas, Gunter Derichs, Jo Ecker, Marliese Gier, Emmanuel Ndadaho, Karl Panitz, Inge Schumacher

Dieser Beitrag wurde unter Startseite veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.