Ausstellung „Neofaschismus in Deutschland“

Bericht von der Ausstellungseröffnung im Dürener Kreishaus

Die Ausstellung „Neofaschismus in Deutschland“, die die VVN-BdA gemeinsam mit der IG Metall, ver.di, der GEW und der Stiftung Auschwitz Komitee neu herausgegeben hat, wurde am 28. Oktober im Kreishaus der Stadt Düren eröffnet. Auf einundzwanzig modern gestalteten Tafeln werden die verschiedenen Facetten des Neofaschismus beleuchtet und unzählige Anregungen zu Gesprächen und Aktionen vermittelt. Weiterführende Informationen können über Hörstationen abgerufen werden, die mit QR-Codes adressiert sind.

Unterstützer der Dürener Ausstellung sind antifaschistisch engagierte Organisationen von der Antifa Düren über das Dürener „Bündnis gegen Rechts BgR“ bis hin zur DKP. Aber auch der Kreis Düren mit dem Landrat Spelthan (CDU) als Schirmherr stand mit der Überlassung des Lichthofes als hervorragenden Ausstellungsraum und finanziellen Beiträgen nicht abseits. Spelthan betonte in seiner Rede zur Eröffnung der Ausstellung seine Bereitschaft, im Kampf gegen Faschismus keine Scheu vor Zusammenarbeit mit anderen antifaschistischen Kräften zu haben. Er freute sich, in dieser Frage mit Heiner Krüger, Antifa Düren, gemeinsam Aktion machen zu können.

Die Hauptrede hielt Emmanuel Ndahayo vom Sprecherkreis des BgR. Er konfrontierte die Anwesenden mit Überlegungen zu Rassismus und Faschismus. Nach fundierten theoretischen Ausführungen fasste Ndahayo seine Erkenntnisse, untermauert von seinen persönlichen Erfahrungen, zusammen: „Es ist rassistisch, wenn man denkt, dass bestimmte Positionen für Bestimmte Menschen reserviert sind. Es ist faschistisch, wenn alle Staatsbürgerinnen und Staatsbürger nicht gleich behandelt sind. Es ist rassistisch, zu vermuten, dass Menschen kriminell sind, weil sie so oder so aussehen. Mein Problem ist nicht, dass ich als Schwarzer auf der Straße beschimpft werden kann, oder geschlagen sei kann. Das Problem ist, wenn ich geschlagen bin und die Polizei nicht interveniert; oder wenn sie interveniert, kommt sie mit dem Vorurteil, dass der Opfer der Täter ist.

Für den Landesvorstand der VVN-BdA verwies sein Mitglied Udo Beitzel, Aachen/Stolberg, auf das vorherige Wochenende: Die von der Polizei falsch eingeschätzte Demonstration von Hooligans und Nazis, an der auch rund 60 Menschen aus der Aachener Region teilgenommen hatten, unterstreicht die Notwendigkeit, gegen Neofaschismus wachsam und engagiert zu bleiben.

Abgerundet wurde die Veranstaltung mit musikalischen Beiträgen von Ozan Safak, einem anatolischen Volkssänger. Er trug größtenteils eigene Lieder vor, mit eigenen Texten oder Texten von Nazim Hikmet.

Die Ausstellung ist noch zu sehen bis zum 11. November. Am 5. November können sich Schulklassen o.a. Interessierte und Gruppen für eine kompetente Begleitung durch Iris Bernert-Leushacke (Historikerin, VVN/BdA-Landesvorsitzende NRW)  mit Diskussionsmöglichkeit anmelden.

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