Ähnlich wie in Düren um den Flammenengel, hatte es in den vergangenen Monaten in Remagen eine kontroverse Debatte um den Künstler Wamper und sein Kunstwerk, die Madonnenskulptur gegeben.
Diskutiert wurden Fragen wie: War der Erschaffer, der Bildhauer Adolf Wamper, ein aktiver Nazi und verkörpern seine Kunstwerke damit nationalsozialistische Symbolik? Welche Rolle spielte Wamper in der Hitlerzeit? Wurde das NSDAP-Mitglied während seiner Zeit als Insasse des Remagener Kriegsgefangenenlagers geläutert?
Die Historikerin Bettina Oesl wurde im Auftrag der Initiative „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ in Remagen gebeten, besonders die Zeit Wampers zwischen 1933 und 1945 „unter die Lupe zu nehmen“. Am Samstag stellte sie die Ergebnisse ihrer mit Mitteln aus dem Bundesprogramm „Toleranz fördern, Kompetenz stärken“ geförderten Forschungsarbeit vor. Demnach sei Wamper Mitglied der NSDAP gewesen und habe als Künstler „ohne Zweifel für das damalige Regime gearbeitet“.
Die Ergebnisse der Recherche wurden am Samstag, 20. Oktober, präsentiert zum 13. Treffen der ehemaligen Kriegsgefangenen in Remagen.
„Nach Einsicht und Auswertung der mir zugänglichen Akten und Dokumente gibt es keinen Hinweis auf Privilegien, Bereicherungen oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die Adolf Wamper posthum zum Vorwurf gemacht werden könnten“, bilanziert sie in der Rheinzeitung Neuwied.
„Vielmehr sei Wamper, der 1933 in die NSDAP eintrat, im Juli 1948 von einem Entnazifizierungsausschuss als „Entlasteter“ eingestuft wurde, als Mitläufer oder angepasster Künstler zu verstehen. Zur Einschätzung eben dieser Aussage zog die Historikerin Akten und Dokumente aus dem Bundesarchiv Berlin, dem Landesarchiv NRW sowie dem Stadtarchiv Essen heran. Zudem hatte sie Einblick in den Nachlass von Wamper genommen, der bei der Folkwang- Universität der Künste liegt.“
Die Informationen sind der Rheinzeitung Neuwied entnommen, hier der vollständige Artikel:
Zum Thema: Artikel aus dem Generalanzeiger Bonn