Aktuelles aus der Vollversammlung vom 13.03.2009

Die diesjährige Vollversammlung war eingerahmt von musikalischen Beiträgen der Geschwister Akkas.

Wie im vergangenen Jahr, stand auch in diesem Jahr wieder die Wahl des Sprecherkreises an. Dominik Clemens, der Mitinitiator des Bündnisses und Mitglied des Sprecherkreises, kandidierte in diesem Jahr aus beruflichen Gründen nicht mehr.

Alle anderen SprecherInnen – Ludger Dowe, Susanne Rössler, Paul Larue, Thomas Müller, Saffet Akkas und Karl Panitz wurden in ihrem Amt bestätigt, neu gewählt wurden die bisher kooptierten SprecherInnen Gunter Derichs und Sigrid Bergsch.

Ludger Dowe gab einen umfassenden Rückblick 2008/2009:

„Seit der letzten Vollversammlung am  8. Febr. 2008 ist das Bündnis weiter gewachsen und auf vielfältige Weise aktiv geworden. Bis Anfang des Jahres haben sich mehr als 140 Gruppen, Institutionen und Vereine und über 900 Einzelpersonen aus dem  Kreisgebiet zum Bündnis und seinen Zielen bekannt.

 

Die Sprechergruppe – 7 gewählte und 3 kooptierte Frauen und Männer – , die die Arbeit im Bündnis koordiniert bzw. selbst Aktivitäten entwickelt haben, hat sich seit Febr. 2008 zehnmal getroffen, d. h. etwa monatlich.  Die Arbeit war in dieser Zeit getragen von Ernsthaftigkeit und von Respekt vor der Meinung anderer in der Gruppe. Das gelegentlich bemühte „breite Bündnis von CDU bis Antifa“ hat sich nicht hinderlich ausgewirkt, sondern eher befruchtend für die Arbeit. Es hat nie „Kampf -abstimmungen“ bei Sachentscheidungen gegeben.

 

Hier sollen jetzt einige konkrete Aktivitäten der letzten zwölf Monate genannt werden:

Von Januar bis Nov. 2008 erschienen die Rundbriefe Nr. 3-6, also 4 Ausgaben, für die eine kleine Redaktion außerhalb der Arbeitskreises verantwortlich zeigt. Die   Nr. 7  haben Sie in der Hand. Wer keinen Zugang zu unserer Homepage hat, kann die jeweils aktuelle Ausgabe im Rathaus und im Bürgerbüro am Markt, bei der Evang. Gemeinde, im KOMM und in der Stadtbücherei mitnehmen.

 

Infostände mit direktem Kontakt zur Bevölkerung wurden meist von einer BgR-Gruppe mit weiteren Engagierten betreut, sie fanden an unterschiedlichen Stellen in der Fußgängerzone – gelegentlich in der Nähe von NPD-Ständen – statt. Aber auch bei besonderen Anlässen und auf Einladung gab es Infostände, z. B.  am 1. Mai beim DGB, beim Sommerfest der Evang. Gemeinde und in der Interkulturellen Woche im Haus der Stadt. – Diese Tradition werden wir nach derzeitigem Planungs- stand in diesem Jahr fortsetzen.

 

Drei Ausstellungen zu unterschiedlichen Facetten unserer Bündnis-Thematik gab es in den letzten 12 Monaten, jeweils im Rathaus-Foyer. – Vom 4.-18. Juni war dies die Ausstellung des Vereins „Opferperspektive“ aus Potsdam über „Opfer rechter Gewalt seit 1990 in Deutschland.“ — Die Ausstellung des Forums „Jugend und Politik“ der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bonn hieß „Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen“. Sie  war im Oktober 2008 im Rathaus zu sehen. Der Ausstellungsmacher Dr. Christoph Busch war im Vorfeld zweimal in Düren, sprach mit Bündnisspre-  chern und interviewte Bürgermeister Larue. In der Ausstellung und dem Begleitheft findet man deutliche Spuren unserer Arbeit. — Die 3. Ausstellung zum Plakatwettbewerb  war zum Jahresbeginn zu sehen.

 

Zu unterschiedlichen Themen – im Okt. begleitend zur Ausstellung der Ebert-Stiftung – gab es Vorträge,  z. T. als Kooperationsveranstaltungen mit der Stadtbücherei und dem KOMM. Mit dem Verein Jugend- und Kulturzentrum fand  mit Gregor Lawatsch eine szenische Aufführung über den Auschwitz-Kommandanten Rudolf Höß statt. — Gern hat die Sprechergruppe den Antrag der Antifa auf Unterstützung von bis zu 10 Jugendlichen bei einer Buchenwald-Gedenkfahrt unterstützt.

 

Am 6. Sept. gab es einen internen Workshop des BgR im Haus der Evang. Gemeinde (wir denken, ohne „U-Boote“ der NPD). Der Rückblick auf die ersten anderthalb Jahre und ein Ausblick in die Zukunft waren für alle hilfreich. Es wird sicher in diesem Jahr eine Fortsetzung geben.

 

Die Kontakte zu Mitgliedsgruppen wurden fortgesetzt, wobei unrichtige oder nicht mehr gültige Mail-Adressen die Arbeit erschwerten. Ca. 200 Mitglieder ohne Email-Adressen wurden per Brief informiert, so z.B. für die Vollversammlung am 13. Februar 2009.

 

Erfreut haben wir im letzten Jahr zur Kenntnis genommen, dass mehrere Schulen, Jugendverbände, Gewerkschaften  von sich aus Aktivitäten im Sinne des Bündniszwecks ergriffen haben.  Anderer- seits hat das Bündnis vor allem Schulen mit Informationsmaterial, Büchern und Broschüren versorgt, das dort sicher sinnvoll in Klassen und Leistungskursen verwendet wird.

 

Im letzten Herbst wurde eine Arbeitsgruppe „Kommunalwahlen“ gebildet,  z. T. identisch mit Mitgliedern aus dem Arbeitskreis „Aktionen“. Hier wurden  konkrete Überlegungen im Vorfeld der – zunächst einmal auf den 30.August verschobenen – Kommunalwahl angestellt.

 

Aufgrund des geänderten Wahltermins haben wir einige der ursprünglich angemeldeten Infostände  storniert. Die Infostände bis zum Sommer, finden alle in der Wirtelstraße  Höhe Schuhhaus Kämpgen  statt.   In den beiden letzten Sommerferienwochen und den zwei Wochen bis zur Wahl am 30.August werden wir auch wieder im Zentrum präsent sein. — Wenn Sie Ideen haben, wo außerdem ein Bündnistand sinnvoll sein könnte, sprechen Sie uns an!

 

 

Als Letztes will ich die feierliche Verleihung der Urkunde des Berliner

„Bündnisses für Demokratie und Toleranz“ im historischen Rathaus in Köln an unser Bündnis erwähnen. Die Auszeichnung war mit einer Preissumme von 3.000 € verbunden, die unserer Arbeit zugute gekommen ist.

 

Ich denke, Sie haben gemerkt oder wissen es längst: Das „Bündnis gegen Rechtsextremismus,  Rassismus und Gewalt“ ist keine Kampfgruppe gegen die Neonazis von NPD und KAL, sondern  ein breites demokratisches Bündnis, das sich für eine tolerante, für Minderheiten offene und nicht-rassistische Einstellung  in der Bevölkerung von Stadt und Kreis Düren einsetzt.         

Es versteht sich aber, dass dies etwas mit der NPD-Kandidatur im Kreis und in der Kreisstadt  zu tun hat.“

(Gekürzte Fassung des Berichts bei der Vollversammlung am 13. März 2009)

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