Rechtsextreme greifen Autonomes Zentrum in Aachen an

Von: red  Aachener Zeitung
Letzte Aktualisierung: 7. Januar 2014, 17:02 Uhr

Aachen. Eine Gruppe von Rechtsextremen hat am Montagabend das Autonome Zentrum Aachen attackiert. Gegen 20.45 Uhr meldeten mehrere Anrufer der Polizei eine Schlägerei zwischen Besuchern des Zentrums und einer Gruppe Rechtsextremer. „Wir wurden gerade von etwa 20 Nazis angegriffen“, hieß es auf dem Twitterkanal des AZ.

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Wie Zeugen später schilderten, seien die Rechtsextremen während einer laufenden Veranstaltung im Zentrum an der Tür erschienen und mit den Besuchern in Konflikt geraten. Es flogen Flaschen und Holzstangen zwischen beiden Gruppen. Verletzte Personen oder Sachbeschädigungen wurden der Polizei nicht gemeldet.

Erschüttert über die Vorgänge zeigen sich die Aachener Grünen. Ratsmitglied Jonas Paul: „Der Angriff auf das Autonome Zentrum zeigt einmal mehr das Gewaltpotenzial der rechtsextremen Szene in der Region. Unsere Fraktion verurteilt den Angriff auf das Schärfste. Die Opfer haben unsere volle Unterstützung und Solidarität.“

Nach Darstellung auf einer Antifa-Webseite vom Dienstag zählten bekannte Rechtsextreme aus dem Raum Aachen ebenso zu den Angreifern wie Hooligans. Erkannt worden seien frühere Mitglieder der inzwischen verbotenen Kameradschaft Aachener Land und Ultras der Alemannia-Fangruppe Karlsbande.

Grüne: Runder Tisch gefordert

Als die Polizei vor Ort eintraf, hatte die Gruppe der Rechtsextremen bereits das Gelände verlassen. Im Rahmen einer sofort eingeleiteten Fahndung griffen die Beamten sieben Männer im Alter zwischen 22 und 27 Jahren im Bereich Kaiserplatz/Harscampstraße auf. Sie wurden auf die Wache gebracht. Drei von ihnen waren laut Polizeibericht bereits als Rechtsaktivisten bekannt.

Gegen die Männer wurden Strafverfahren wegen Landfriedensbruchs eingeleitet. Die genauen Hintergründe des Vorfalls sind unklar, die Sonderkommission Remok für die Aufklärung rechtsextremistischer Vorfälle der Aachener Polizei hat Ermittlungen aufgenommen.

Für die Grünen verdeutliche der aktuelle Vorfall, dass man in der Aufmerksamkeit nicht nachlassen dürfe. Es sei nicht hinnehmbar, so Jonas Paul, dass rechte Schläger immer wieder mit Gewalt gegen politisch Andersdenkende vorgehen würden. Auch der „Runde Tisch gegen Rechts“ – ein Bündnis aus Vertretern der Ratsparteien, der Religionsgemeinschaften, Gewerkschaften, des Aachener Friedenspreises, der Volkshochschule und der Polizei – sei nach der brutalen Attacke gefordert.

Immer wieder hat es in der Vergangenheit Angriffe von mutmaßlichen Neonazis auf das AZ gegeben

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