Dürener Zeitung und Dürener Nachrichten
„Mit Musik und Tanz feierten rund 100 Menschen, darunter viele Vertreter der drei großen Weltreligionen Christentum, Islam und Judentum, das „Denk-Mal!“, das einen Engel mit ausgebreiteten Flügeln darstellt.
„Die Werte und Grundgedanken“, so Bürgermeister Paul Larue, „sind bei den drei großen Religionen und Kulturen gleich und auch der Engel spielt dabei immer eine friedensstiftende Rolle. Wir wollen es bunt in Düren. Dazu gehört Akzeptanz und Toleranz der Religion und Kultur. Das ist lebendig, das ist schön.“
Vor einem Jahr wurde das kreisrunde Kunstobjekt von Vertretern verschiedener religiöser Glaubensgemeinschaften und kultureller Gruppen durch die Dürener Innenstadt gerollt, bevor es jetzt auf dem Rudolf-Schock-Platz vor dem Haus der Stadt als Nahtstelle zwischen dem Stadtteil Düren-Nord und der Innenstadt verankert wurde. Walter Mörsch, Mitglied des Sprecherkreises des Bündnisses gegen Rechts, der von Geburtsstunde an das Projekt förderte, begleitete das Publikum als Moderator durch die festliche Veranstaltung.
Schnell bemerkten die Besucher, wie viel Leidenschaft vonseiten dieses Bündnisses in dem Projekt steckt: „Es ist sehr wichtig den interkulturellen, interreligiösen Dialog zu fördern. Wir sind stolz auf die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen, auf die Mithilfe der vielen Dürener Sponsoren, auf die Unterstützung des Landes und der Politiker sowie den Dürener Service-Betrieb und die Sparkasse Düren, die uns mit einer großzügigen Spende die Umsetzung des Projektes ermöglicht haben.“
Auch verschiedene Religionsvertreter sowie Abordnungen von Schulen und Kitas zeigten ihre Begeisterung über das Projekt in Wort-, Musik- und Tanzbeiträgen. Unter der Schirmherrschaft des Präsidenten des Europäischen Parlaments, Martin Schulz, bildete die Enthüllung des Denkmals gleichzeitig den Auftakt der interkulturellen Woche.
In einem Brief, vorgetragen von Monika Ollig, richtete Schulz einige Dankesworte an die Dürener: „Akzeptanz ist größte Pfeiler der Europäischen Union. Der „Engel der Kulturen“ ist ein Symbol für die europäische Idee, wie es kein besseres geben könnte. Die Skulptur transportiert die Aussage von Respekt und Humanität. Besser kann man nicht darstellen, wie Menschen trotz unterschiedlicher Religionen und kultureller Prägungen miteinander Verbunden sind.“
Nach der Feier fand das Projekt „Engel der Kulturen“ am Abend seinen gebührenden Abschluss in der gut besuchten Christuskirche bei einem eindrucksvollen Abraham-Konzert. Unter der Leitung von Schirin Partowi wurden traditionelle und klassische Lieder aus jüdischer, christlicher und islamischer Tradition mit ihren alten mythischen, aber auch weltlichen Texten vom „Avram-Ensemble“ phantasievoll und eindrucksvoll interpretiert.“
Bilder von Bernd Ollig: