„Das wird man ja wohl noch sagen dürfen…“

Der „Fall Sarrazin“ und der Rassismus in der Mitte der Gesellschaft

Heftig wird seit einem Jahr darüber debattiert, ob das Buch des ehemaligen Berliner Finanzsenators Thilo Sarrazin rassistische und sozialdarwinistische Passagen enthält. Gestritten wird über die Grenzen der Meinungsfreiheit: Stephan Kramer vom Zentralrat der Juden in Deutschland stellte das Ex-Vorstands-Mitglied der Bundesbank in die Traditionslinie der NPD, den Zentralrat der Muslime nannte Sarrazin gar einen „Nazi im Nadelstreifen“. Auch Kanzlerin Merkel und Bundespräsident Wulff schalteten sich in die Debatte ein.

Offenkundig trifft der Bestseller einen Nerv der öffentlichen Meinung: Zahllose Kommentare in den Internetforen und Leserbriefe zeigen, welch große Zustimmung Sarrazins Kritik an der deutschen Integrationspolitik und an „Multikulti“ – Konzepten erfährt.

Dieses prominente Beispiel wirft Fragen auf: Welche Aussagen sind als „rassistisch“ zu bewerten? Welche Verbreitung haben „ausländerfeindliche“ Positionen gerade in der so genannten Mitte der Gesellschaft? Und gibt es tatsächlich politisch korrekte Denkverbote in Deutschland?

Der Vortrag untersucht die Krise der politischen Kultur in Deutschland.

Der Referent Richard Gebhardt ist Politikwissenschaftler an der RWTH Aachen und freier Journalist. – Mit Dominik Clemens (Düren) hat er den Sammelband „Volksgemeinschaft statt Kapitalismus – zur sozialen Demagogie der Neonazis“ publiziert.

Donnerstag, 20. Oktober, 19.30 Uhr im KOMM-Zentrum, August-Klotz-Str. 21

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